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Die schönsten Weihnachtsbräuche

Traditionen zum Erinnern und neu Entdecken in der Adventszeit
Adventskalender

Alle Jahre wieder freuen wir uns auf diese besondere Zeit im Jahr – die Adventszeit. Zu keinem anderen Zeitpunkt des Jahres gibt es so unterschiedliche Traditionen und Weihnachtsbräuche, die sich über viele Jahrhunderte hinweg entwickelt haben und bis heute Jahr für Jahr gepflegt werden. Ob beim Singen von Weihnachtsliedern, beim Öffnen der Türen des Adventskalenders, dem Räuchern in den Rauchnächten, dem Backen von köstlichen Keksen oder dem traditionellen Schmücken des Weihnachtsbaumes – die Weihnachtszeit wird mit diesen typischen Bräuchen noch festlicher.  

Wir stellen Ihnen heute ein paar der schönsten Weihnachtsbräuche vor, erzählen woher diese ihren Ursprung haben und in welcher Form diese auch heute noch gelebt werden. Vielleicht ist auch die ein oder andere Tradition zum neu entdecken dabei, die für noch mehr Weihnachtstimmung und leuchtende Kinderaugen sorgt!

Adventskalender

24 Türchen am Adventskalender

Ob Groß oder Klein – die Vorfreude auf das Öffnen der 24 Türchen am Adventskalender ist groß. 24 kleine Überraschungen verkürzen das Warten auf den Heiligen Abend. Dabei hat sich in den vergangenen Jahren eine Vielfalt an Kalendern entwickelt – ob süß, würzig, gefüllt mit Tees, Kosmetika, Kerzen, Düften oder gar Hochprozentigem, der Kreativität ist kein Ende gesetzt. Auch der Verkauf beginnt bereits frühzeitig im September bzw. Oktober, was bei dem ein oder anderen gleich für noch mehr Vorfreude sorgt. Doch auch gedruckte Adventskalender mit Bildern sind bis heute beliebt und manche sogar wiederverwendbar. Diese Variante von Abreißkalendern oder Weihnachtsuhren sind die Vorläufer des heutigen Kalenders und der Ursprung reicht bis Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Den ersten gedruckten Adventskalender mit dem Namen „Im Lande des Christkinds“ hat der Verleger Gerhard Lang aus München im Jahr 1903 herausgebracht.

Adventskalender mit 24 Türchen

Weihnachtslieder singen

Das Singen von Weihnachtsliedern reicht bis ins Mittelalter zurück. Priester sangen im Zuge der weihnachtlichen Liturgie Lieder, die von der Weihnachtsgeschichte erzählten. Im Zuge der Reformation wurden auch die Besucher der Kirche in den Gesang mit eingebunden und Lieder in deutscher Sprache entstanden. Bis heute zählt das von Martin Luther verfasst Lied „Vom Himmel hoch“ zu den bekanntesten Liedern zu Weihnachten. Im 19. Jahrhundert wurde es auch innerhalb der Familie zum Brauch, Weihnachtslieder zu singen und gemeinsam zu musizieren. In dieser Zeit erschien auch das bekannte Lied „Leise rieselt der Schnee“. Die Melodie zu „O Tannebaum“ stammt aus dem 16. Jahrhundert, im Jahr 1919 bzw. 1924 wurde diese um den Text ergänzt. Das wohl bekannteste Weihnachtslied weltweit ist „Stille Nacht! Heilige Nacht!“, welches in der St. Nikolaus Kirche in Oberndorf bei Salzburg 1818 durch Franz Xaver Gruber und Joseph Mohr erstmals aufgeführt wurde.

Weihnachtslieder singen

Räuchern in den Rauhnächten

Über viele Jahrhunderte hinweg mussten sich die Menschen immer wieder auf neue Gegebenheiten der Umwelt anpassen, neue Herausforderungen annehmen und sich den Gesetzen der Natur stellen. Dabei wurde auf die Pflege von althergebrachten Traditionen und Räucherritualen aus der Keltenzeit nie vergessen. In den Rauchnächten von 24. auf den 25. Dezember, in der Silvesternacht am 31. Dezember und in der Nacht vor dem Fest der Heiligen Drei Könige am 6. Jänner – so ist es Brauch und wird auch heute in vielen Haushalten noch gelebt – wird Haus und Hof ausgeräuchert. Mit einer gusseisernen Räucherpfanne samt Glut, Weihrauch und Kräutern marschiert die gesamte Familie durch jeden Raum des Hauses. Bei diesem Ritual darf niemand fehlen, das würde sonst Unglück bringen. Im Anschluss wird ein Rosenkranz gebetet.

Das Räuchern kann auch als uralte Heilanwendung eingesetzt werden, um Krankheitserreger abzutöten bzw. die Luft im Haus zu desinfizieren, oder um für eine wohlige Atmosphäre zu sorgen. Dazu können verschiedenste Trockenkräuter verwendet werden wie beispielsweise:

  • Wacholder: der Rauch von Wacholder wirkt reinigend und desinfizierend (keinen Zierwacholder verwenden, die meisten Arten sind giftig)
  • Johanniskraut: wirkt sich positiv auf unsere Psyche aus, gemütsaufhellend, bewusstseinserweiternd
  • Schafgarbe: gegen Bauchschmerzen und wirkt ausgleichend
  • Eisenkraut: schärft den Verstand und sorgt für eine friedliche Stimmung
  • Rosen: sorgen für eine entspannte Atmosphäre und innere Balance
  • Engelwurz: zur geistigen Stärkung und als gegen Ängste
  • Dost (wilder Majoran bzw. Oregano): wirkt besonders stimmungsaufhellend, sorgt für Entspannung und lindert als Tee die Symptome unterschiedliche Krankheiten

Herrliche Weihnachtsbäckerei

Der Duft frisch gebackener Kekse ist schon etwas Einmaliges. In der Kindheit konnte man es gar nicht erwarten, bis Großmutter zum ersten Mal wieder herrliche Plätzchen gebacken hat – eine der beliebtesten Traditionen in der Weihnachtszeit. In manchen Familien gibt es die süßen Naschereien bereits in der Adventszeit, andere Familien genießen die köstlichen Plätzchen erst am Heiligen Abend. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts konnte sich nur die Oberschicht den Genuss gönnen, da die Zutaten zu teuer waren. Heute ist das Keksebacken eine weit verbreitete Tradition bei Groß und Klein. Ob Lebkuchen, Zimtsterne, Vanillekipferl, Spekulatius, Florentiner, Husarenkrapferl, Kokosbusserl, Linzersterne, Spritzgebäck oder Mürbteigkekse – die Rezeptideen sind beinahe unendlich.

Kekse backen im Advent

Den Weihnachtsbaum schmücken

Auch diesem Festbrauch wird in vielen Familien mit viel Vorfreude entgegengeblickt. Wussten Sie, dass die Geschichte des Weihnachtsbaumes bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht und von den städtischen Zünften aufgestellt wurde? Diese Tradition verbreitete sich zuerst in den adeligen Kreisen, ab Anfang des 18. Jahrhunderts auch unter den Bürgern und im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde der Weihnachtsbaum ein fixer Dekorationsbestandteil in allen Gesellschaftsschichten. Zufolge dem Paradiesbaum wurden die Weihnachtsbäume mit Äpfeln und Süßwaren behangen und auch als „Zuckerbäume“ bezeichnet. Heute sind ein fester Bestandteil des Weihnachtsschmuckes Weihnachtskugeln, Sterne, Glocken, Engel in unterschiedlichsten Farben, Formen und Materialien. Aufgestellt und geschmückt wird der Weihnachtsbaum traditionell entweder am 23. Dezember oder in der Früh am Heiligen Abend.

Den Weihnachtsbaum dekorieren

Der Heilige Abend: Bescherung und Weihnachtsessen

Endlich ist es soweit – der Heiligabend ist gekommen! An diesem geheimnisvollen Abend bringt das Christkind den Kindern Geschenke, ohne dabei jemals gesichtet worden zu sein. In manchen Ländern werden die Gaben vom Weihnachtsmann gebracht, der vom Nordpol aus Kinder auf der ganzen Welt mit Geschenken überrascht. Beim Erklingen des Glöckchens dürfen alle das Zimmer betreten, in dem auch der Weihnachtsbaum festlich geschmückt wartet. Vor dem Auspacken der liebevoll eingepackten Geschenke wird in vielen Familien gemeinsam gesungen, oder eine Weihnachtsgeschichte vorgelesen. Nun wird am festlich gedeckten Tisch das gemeinsame Weihnachtsessen genossen. An diesem Tag werden keine Kosten oder Mühen gescheut, um eine besonders delikate Mahlzeit zu zaubern. Da der Heilige Abend in der christlichen Tradition als Fastentag gilt, war es für diesen Tag in der Vergangenheit üblich, nur eine leichte Mahlzeit zu sich zu nehmen. Auch heute wird diese Tradition in vielen Familien gewahrt und das eigentliche Festessen gibt es erst am 25. Dezember.

Weihnachtsessen mit der Familie

Viele weitere Bräuche und Traditionen

Es gibt noch viele weitere Bräuche und Traditionen in der Weihnachtszeit, die bis heute von Menschen auf der ganzen Welt gelebt werden. International gibt es unterschiedliche Weihnachtsbräuche und auch der Heilige Abend wird von Land zu Land unterschiedlich zelebriert. Eines jedoch hat die stimmige Adventszeit überall gemein – sie ist eine ganz besondere, ja sogar magische Zeit, auf die wir uns jedes Jahr aufs Neue freuen!

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