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Reisebericht Mosel- und Eifelsteig

Heidelinde und Heimo erkunden die ersten drei Etappen des Moselsteigs
Blick auf die Mosel über Weinreben hinweg

Woran denkt man, wenn von der Mosel gesprochen wird? Wir stellen uns einen breiten Fluss ganz im Westen Deutschlands vor, eingerahmt von Weinbergen und viel hügeliger Landschaft und kleinen Orten, in denen mit viel Hingabe Wein gekeltert wird – allerdings wissen wir es nicht, da wir zuvor noch nie in dieser Gegend waren. Im Rahmen einer „Mitarbeiter on Tour-Reise“ dürfen wir den Moselsteig zwischen Perl und Trier erwandern. Begleiten Sie uns auf den ersten Etappen des insgesamt 365 Kilometer unserer Wanderreise Mosel- und Eifelsteig  und erfahren Sie, was wir erlebt und gesehen haben.

Blick auf die Mosel über Weinreben hinweg

Über das Elsass ins Saarland

Schon die Anreise gestaltet sich intensiv – etwa 650 Kilometer liegen zwischen unserem Heimatort und dem Ausgangspunkt für unsere Wanderung. Also planen wir einen kleinen Abstecher ins Elsass ein, übernachten in der Kleinstadt Wissembourg. Dort sind wir begeistert von den Fachwerkhäusern mit den kleinen Läden, kommen an der Kirche St. Peter und Paul vorbei und genießen in einer kleinen Patisserie ein köstliches Frühstück.  Auf schmalen Straßen geht es weiter über die bewaldeten Hügel der Nordvogesen und kurze Zeit später erreichen wir unseren Zielort Perl am Dreiländereck Deutschland – Frankreich – Luxemburg. Nach einem Spaziergang über die luxemburgische Grenze nach Schengen und dem Besuch des Barockgartens in Perl gönnen wir uns ein Abendessen im hoteleigenen Restaurant und freuen uns auf den morgigen Start unserer Wanderreise in Deutschland.

Historische Stadtmauer in Wissembourg

Vom Dreiländereck nach Palzem

Die Sonne lässt die morgendlichen Tautropfen glitzern, wir stapfen los und legen auf dem zackigen Anstieg auf den Hammelsberg einen kurzen Zwischenstopp am Aussichtsplatz Dreiländerblick ein. Weiter geht es auf schmalen Waldwegen, die Äste der Bäume bilden einen grünen Tunnel, die Vögel zwitschern: Der Tag erwacht. Wir entfernen uns von der Mosel, wandern durch Feld und Wald, vorbei an Obstbäumen und treffen kurz vor Palzem auf die ersten Weinstöcke. Natürlich kosten wir unterwegs die süßen Trauben. Die erste Etappe ist geschafft! Bei unserer Ankunft im Hotel in Palzem werden wir mit einem kühlen Getränk begrüßt und freuen uns auf die Weinprobe.

Durch Wald, Wiesen und Weingärten nach Nittel

Ein strahlender Morgen erwartet uns, wir schnüren wieder die Wanderschuhe. Zwischen Weinreben, durch den Wald und über Wiesen geht es weiter, wir erreichen den kleinen Ort Helfant. Ein Abstecher in den Helfanter Dom lässt uns innehalten, aber bald drängt es uns weiter. Der Weg führt uns auf eine Hügelkuppe und wir erblicken wieder die Mosel, die sich durch das Tal schlängelt. Schon geht es wieder in den Wald und bergab – wir nähern uns dem heutigen Ziel, der Weinbaugemeinde Nittel. Vorbei an einigen Kellereien geht es am Bach entlang zügig hinab, bis wir das Weingut erreichen, wo wir heute übernachten dürfen. Wenige Meter sind es bis ans Moselufer, unbedingt wollen wir dem Fluss einen Besuch abstatten.

Ausblick auf Nittel zwischen Bäumen hindurch

Über Berg und Tal nach Wasserliesch

Nach einer sehr erholsamen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück geht es heute Früh sofort steil bergauf, um wieder zum Moselsteig zu gelangen. Etwas ganz Besonderes erwartet uns gleich zu Beginn dieser Etappe: der Nitteler Felsenpfad! Durch die Weinberge erreichen wir das Felsenband, gehen daran entlang, steigen auf und wandern über einen schmalen Weg an der Oberkante der Felsen wieder ein gutes Stück zurück. Die Anhöhe wird landwirtschaftlich intensiv genutzt, viele Äcker sind umgepflügt, die Wiesen werden gemäht. Wir erspähen Bussarde, die majestätisch über den Feldern kreisen und sich dann und wann eine Maus holen. Auch wir bekommen Hunger und picknicken im Schatten eines Apfelbaums. Der Weg führt uns weiter bergab durch die Weinberge, die letzten Kilometer marschieren wir im schattigen Wald. Bei der Löschemer Kapelle bietet sich wieder ein wundervoller Ausblick über das Moseltal und wir steigen über den Kreuzweg ab nach Wasserliesch. Von dort fahren wir mit dem Zug nach Trier.

Kurfürstliche Gärten in Trier in voller Pracht

Trier, die älteste Stadt Deutschlands, erkunden

Die Wanderschuhe bleiben heute im Hotel, mit leichtem Schuhwerk starten wir los zu unserer Runde durch Trier, nachdem wir gestern Abend noch die Konstantin-Basilika, das Kurfürstliche Palais mit den Palastgärten, den Dom und die Liebfrauenkirche besichtigt haben. Wir freuen uns auf die Rundwanderung durch die älteste Stadt Deutschlands und genießen die morgendliche Kühle. Beim Aussichtspunkt auf dem Petrisberg bietet sich ein Panoramablick über die ganze Stadt, wir versuchen, die Sehenswürdigkeiten aus der Ferne auszumachen. Schon auf dem Abstieg kommen wir direkt zum Amphitheater, dann zu den Römischen Thermen, der Römerbrücke und dem Alten Krahnen, am Ufer entlang zur Schiffsanlegestelle. Die Panoramarundfahrt auf der Mosel führt uns bis Pfalzel flussabwärts und zurück. Imposant ist die Porta Nigra, durch die wir wieder in die Altstadt kommen. Nun haben wir uns eine gemütliche Einkehr verdient – der laue Abend will im Freien verbracht werden und das kleine Lokal ums Eck hat heute sogar Live-Musik zu bieten.

Denkmal für den Kreuzweg am Petrisberg

Vom Mosel- zum Eifelsteig

Die morgendlichen Schatten sind noch lang, als wir die Etappe des Eifelsteigs in Angriff nehmen. Über die Kaiser-Wilhelm-Brücke gelangen wir zum Einstieg in den Felsenweg. Mosel- und Eifelsteig laufen hier parallel an der Oberkante der roten Sandsteinfelsen, ehe der Eifelsteig kurz nach Biewer vom Moselsteig abzweigt. Nun wandern wir über steile Stufen und Wege hinauf auf eine Hochebene, die bewachsen ist mit alten Obstbäumen, ganz jungen Maronibäumen und einer riesigen schattenspendenden Eiche. Heute sind wir größtenteils durch Waldgebiete unterwegs, wir genießen das herrliche Klima. Bald erreichen wir das Eifelkreuz, errichtet am Schnittpunkt einiger Wanderwege. Um zur Genovevahöhle zu gelangen, müssen wir steil bergauf kraxeln – aber es lohnt sich, diese gewaltige Ausformung der Naturgewalten mitten im Wald zu besuchen. Vorbei an der Klausenhöhle führt uns der Weg zum Aussichtspunkt Geyersley, mit dem Blick auf die Burgruine Ramstein und die mäandernde Kyll am Talboden. Wir steigen ab ins Butzerbachtal, weichen dem zerstörten Klammsteig auf einem neu errichteten Weg aus. Am Römischen Bergwerk „Putzlöcher“ vorbei kommen wir an den Fuß der Burgruine Ramstein, steigen sehr steil den nächsten Hügel hinauf und wandern durch den schattigen Wald zu unserem Etappenziel Kordel, das wir über einen schmalen, von Brombeersträuchern gesäumten Weg erreichen. Die Wartezeit auf den Zug nach Trier nutzen wir, um unseren restlichen Proviant zu vertilgen und ein Schwätzchen mit der Stationsvorsteherin zu halten. Zurück in der Stadt kehren wir auf dem Weg ins Hotel ganz spontan bei einem äußerst einladenden Kloster-Biergarten ein – was gibt es Besseres nach so einer Wanderung, als ein kühles Bier auf einer gemütlichen Bank in einem schattigen Gastgarten?

Wegweiser am Waldweg
Ausblick Burg Ramstein

Mein Fazit

Wir wurden ob der abwechslungsreich gestalteten Streckenführung positiv überrascht. Während unserer Wanderung herrschten hochsommerliche Temperaturen. Da sich die Streckenabschnitte über die Wiesen mit jenen durch den Wald immer wieder abwechselten, war das heiße Wetter gut auszuhalten.

Besonders gut gefallen hat uns die Etappe des Eifelsteigs, da sie sehr abwechslungsreich, wenn auch fordernd, war.

Mein Lieblingsplatz

Auf der dritten Etappe des Moselsteigs picknickten wir ganz spontan unter einem Apfelbaum direkt neben dem Weg. Wir kraxelten über die Böschung hinauf, der alte Baum mit seinen ausladenden Ästen bot gerade das richtige Maß an Schatten, das wir uns zu diesem Zeitpunkt gewünscht hatten. Der Ausblick über die hügelige Landschaft, den Wald und die Weinstöcke war genau das richtige Panorama zur mitgebrachten Jause.

Ausladender Apfelbaum, der Schatten spendet
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