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Auf in den Norden: eine Reise durch Norwegens schönsten Nationalpark

Christina berichtet von ihren Erlebnissen im "Heim der Riesen" Jotunheimen
Hütte am Fluss im Nationalpark Jotunheimen

Dieses Mal ging es nicht in die klassischen südlichen Gefilde, sondern in den hohen Norden, und zwar nach Norwegen. Sooo weit „nach oben“ bin ich für Eurohike bisher noch nie gekommen... aber die weite Reise hat sich wirklich gelohnt!

Norwegen ist wirklich umwerfend schön: Hochgebirge mit Gletschern, endlose Fjorde, Wälder, Sümpfe, türkisgrüne und tiefblaue Seen, einsames Hochland und liebliches Bauernland mit roten Holzhütten. Um die Wanderreise Norwegen, 8 Tage für unsere Gäste zu erkunden, verbrachte ich einige Tage im Nationalpark Jotunheimen und im Sognefjord- Gebiet.

Hütte am Fluss im Nationalpark Jotunheimen

Ein toller Mix an individuellen Unterkünften

Ich wurde durchwegs bestens verpflegt und in außergewöhnlichen Unterkünften untergebracht. Zwei Nächte auf dem Hochland am See, eine Nacht in einem idyllischen Hüttendorf, eine Nacht in einer alten Sägemühle am Fjord, welche nur übers Wasser erreichbar war, und eine Nacht am Bergbauernhof inmitten steiler Felsberge. Jede Unterkunft für sich ein Erlebnis!

Der Sensengrat

Am ersten Tag, den ich mit einem ausgiebigen Frühstück und der Begehung des atemberaubenden „Sensengrat“ verbrachte, wurde ich noch mit nordischer Sonne und traumhafter Fernsicht auf Bergseen und Gletscher in allen Farbvarianten verwöhnt. Nach 7h Gehzeit mit Klettern war ich am Ende des Tages auf jeden Fall bereit für ein bisschen Erholung.

Es war ein traumhaft langer Tag!

Panoramablick auf den Bergsee in Jotunheimen

Schneeweißer Schmuck für die Bootsfahrt und Ausflug auf den Gletscher

Am zweiten Tag staunte ich nicht schlecht, als beim Blick aus dem Fenster eine weiße Schneeschicht die Landschaft in winterliches Flair hüllte. Im dicken Schneeflockentanz fuhr ich mit dem Boot über den See und begann einen abenteuerlichen Anstieg hinauf zu den Gletschern. Ausgerüstet mit Eispickel und Klettergurten kletterte ich über Moränenhügel bis zu den blau-weißen Flächen des ewigen Eises...sogar einige eiskalte Gebirgsbäche wurden mittels waghalsigen „von Stein zu Stein Hüpfen“ überwunden.

Zur Belohnung gab es abends in einem luxuriösen Hüttendorf fantastische Lachsforelle und handgemachtes norwegisches Bier.

Wanderin vor dem Bergsee

Dusche von Oben und ein Bad im Fjord

Der dritte Tag fiel weitgehend ins Wasser, doch die Besichtigung einer uralten Stabskirche mit dicker Teerbeschichtung, rauchigem Duft und interessanten Schnitzereien der nordischen Mythologie ließ mich das Wetter schnell vergessen. Nachmittags kam ich am tiefsten Fjord Norwegens an (bis zu 1000m tief!) und fuhr mit der historischen Yacht Tya hinüber nach Indre Offredal, einem bemerkenswerten winzigen Weiler, der nur übers Wasser (oder durch einen extrem steilen und Tunnels) erreichbar ist. Harald und Björg empfingen mich mit frischen Pfannkuchen und Kaffee in der gemütlichen Stube.

Ein (ganz kurzes) Bad im eiskalten Fjordwasser war dann eine wunderbare Erfrischung vor dem urigen Abendessen im Bootshaus.

Mit dem Boot auf dem Fjord

Erst Paddeln, dann Wandern

Um wieder die Zivilisation zu erreichen, musste ich am folgenden Tag zum Glück nicht schwimmen, sondern bekam ein knallgelbes Kajak! Warm eingepackt in dickem Trockenanzug und Schwimmweste paddelte ich bei freundlichem aber herbstlich kühlem Wetter neben steilen Felswänden am Rand des Fjords entlang. Interessantes zum Paddeln und beste technische Kniffe erfuhr ich von Torunn, einer Kajak-Lehrerin und begeisterten Fjordkennerin, die mir anschließend half das Boot wieder aus dem Wasser zu zerren und über steile Felsen ans Ufer zu krabbeln.


Nach einer Stärkung mit Lachsbroten ging es dann ins Utladalen, wo sich der höchste Wasserfall Norwegens befindet und sich überall rauschende Bäche und sprudelnde Kaskaden aus den Berghängen ergießen und schaukelnde Hängebrücken über Wildbäche führen. Nach dem schweißtreibenden Anstieg gab es eine süße Überraschung: köstliche Zimtschnecken auf Norwegische Art! Nächtigen durfte ich diesmal in einem ehemaligen Bergbauernhof Vetti Gard, wo ich mit frischer Suppe, traditionellen Fleischbällchen und Karamelpudding mit selbstgepflückten Blaubeeren verwöhnt wurde.

Bergbauernhof Vetti Gard im Jotunheimen Nationalpark

Abmarsch ins Tal

Am nächsten Morgen marschierte ich bereits um 7:00 Uhr los, um den öffentlichen Bus zu erreichen, der mich in wilder Fahrt durch Tunnel, Hochland und traumhafte nordische Seenlandschaft wieder nach Oslo zum Flughafen brachte. Alles in Allem war es eine fantastische Reise! Vielen lieben Dank hierfür an die beiden jungen begeisterten Reiseleiterinnen Annette und Guro, die mir ihre wunderschöne Heimat so authentisch näherbrachten.

Meine Highlights

Besonders toll war das Frühstück, das in Norwegen neben süßem Porridge und Sauermilch auch Fisch, Räucherlachs, allerlei Eier-Speisen und den ungewöhnlich süßen Braun-Käse beinhaltet. Täglich darf man sich hier nach Lust und Laune ein riesengroßes „Matpakke“ (Lunchpaket) packen und dieses an den fantastischsten Brotzeitplätzen verzehren. Norwegische Gastfreundschaft und köstlich starker Filterkaffee zu frischen Pfannkuchen werden mir in Erinnerung bleiben, ebenso wie die unendliche Weite der Gebirgslandschaft, die steilen Wasserfälle an den Fjorden, weidende Rentiere neben dem Wanderweg und die hellblauen Gletscherseen...

Mein Resultat

Den Nationalpark Jotunheimen werde ich sicherlich wieder besuchen, vielleicht auch mal mit Schneeschuhen...es ist eine der eindrucksvollsten Gegenden, die ich bisher gesehen habe!

Einen Wanderurlaub in Norwegen kann ich also wärmstens empfehlen: die neue Wanderreise in Jotunheimen ist wirklich wunderschön! Es muss nicht immer der Süden sein, auch der Norden hat einen ganz besonderen Reiz!

Gebirgssee in Jotunheimen Norwegen
Christina Keltenich

Bis bald!
Eure Christina

Christina Keltenich
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