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Meine Wanderreise auf dem Tirolerweg

Durch Wetterstein- und Karwendelgebirge
Wanderin blickt auf Bachbett bei Partnachklamm

Unsere entspannte Anreise starten wir per Auto von Salzburg über Bad Tölz nach Garmisch-Partenkirchen, unserem Startpunkt der Wanderreise Tirolerweg. Nach dem Check-in in der ersten Unterkunft Hotel Riessersee spazieren wir durch den malerischen Ortskern von Garmisch und lassen uns – nach dem Infogespräch in der Eurohike-Station – ein köstliches Abendessen im Hotel-Restaurant Vier Jahreszeiten schmecken.

Wanderin blickt auf Bachbett bei Partnachklamm

Rundwanderung Höhenweg & Höllentalklamm

Nach einem leckeren und vollwertigen Frühstück brechen wir zeitig auf und gehen am Ufer des idyllischen Riessersees in Richtung Talstation Kreuzeckbahn, weiter am Hammersbacher Fußweg entlang zum Beginn der Höllentalklamm. Der Weg durch den Wald am Bach entlang ist wunderschön und bietet viel Schatten. Beim Eingang zur Klamm befindet sich neben dem Kassenhäuschen auch eine urige Einkehr, die mit hausgemachten Schmankerln zur kurzen Rast einlädt. Die Höllentalklamm durchwandern wir vorsorglich mit Regenschutzkleidung, um dieses beeindruckende Naturschauspiel halbwegs trocken bestaunen und genießen zu können. Am Ende der Klamm schlängelt sich der Weg weiter nach oben zur Höllentalangerhütte mit spektakulärem Blick auf die Zugspitze.

Eine hausgemachte Holunder-Limonade auf der Terrasse löscht den Durst, dabei lassen wir uns das wunderbare Bergpanorama natürlich nicht entgehen. Dennoch wandern wir bald weiter in Richtung Kreuzeck, um rechtzeitig zur Gondel zu gelangen. Auf dem schmalen Wanderweg ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gefragt, dafür wird man mit großartigen Rundumblicken – u.a. hinunter auf Garmisch – belohnt. Der Weg ist mit unzähligen Enzianblüten und weiteren Alpenblumen gesäumt. Übers Hupfleitenjoch führt der Pfad dann wieder etwas abwärts zur Station der Seilbahn am Kreuzeck, die uns zurück ins Tal bringt.

Über die Partnachklamm zum Schachenhaus

Den Weg zum Skistadion – der Startpunkt der heutigen Etappe – legen wir mit dem Linienbus zurück. Von dort führt uns ein flacher Weg zum Eingang der Partnachklamm. Die bereits zweite Klamm auf unserer Reise ist nicht weniger sehenswert und bietet mit hohen Felswänden, schmalen Brücken und dem eisblauen, tosenden Wasser zahlreiche spektakuläre Fotomotive. Weiter geht’s zum Kälbersteig, der uns, als schmaler Pfad durch den Wald mit vielen Stufen stetig nach oben führt. 

Bis der Steig in den Schachenweg mündet haben wir bereits zahlreiche Höhenmeter geschafft und zwischendurch schon einmal einen kurzen Blick auf das Schachen-Schloss, unser Tagesziel, werfen können. Wir stärken uns mit einem köstlichen Hütten-Abendessen beim Schachenhaus. Anschließend nehmen wir spontan an einer Führung im Schachen-Schloss teil (€ 5,-) und lassen uns für ca. eine Stunde in die Welt des Lieblingsmonarchen der Bayern König Ludwig II entführen. Wer für heute noch nicht genug Natur genossen hat, kann neben dem Schachen-Schloss noch einen wunderbaren Alpengarten besuchen.

Wanderin auf Wanderweg mit Blick aufs Schachenhaus

Vom Wettersteingebirge ins Leutaschtal/Tirol

Die heutige lange Etappe erfordert einen frühen Start. Der Anstieg zur alpinen Meilerhütte (2366 m) beginnt direkt beim Schachenhaus. Bei herrlichem Wetter genießen wir bei jeder kurzen Trinkpause eine herrliche Rundumsicht mit spektakulärem Alpenpanorama. Der Blick auf die verschneite Zugspitze ist atemberaubend und unser Berg-Glück ist perfekt, als wir ein Murmeltier auf deinem sonnigen Felsen entdecken.

Der Weg führt weiter über einige Schneefelder, wo gutes Schuhwerk und Stöcke für den sicheren Aufstieg unverzichtbar sind. Am höchsten Punkt unserer Reise angekommen machen wir eine kurze Rast und lassen uns die Tagessuppe schmecken. Wir passieren die Grenze nach Österreich, der Abstieg erfordert Konzentration und etwas Umsicht, denn der Weg führt über teils loses Geröll und kleinere Schneefelder. Danach beginnt der einfachere aber lange Abstieg durch das Berglental Richtung Leutasch, wo es stetig grüner und grüner wird. Lange bevor wir sie entdecken, hören wir schon die Glöckchen der Schafe, die hier oben ihren Almsommer verbringen dürfen. Weiter talabwärts und über einen Waldweg gelangen wir zur Bushaltestelle. Die restliche Etappe nach Scharnitz bewältigen wir per Bus und Zug. Unser Gepäck ist bereits da und so lassen wir uns eine köstliche Pizza im benachbarten Restaurant ganz besonders gut schmecken.

Gipfelkreuz mit Enzian

Vom Isarursprung über die Kastenalm zum Halleranger

Nach einem hervorragenden Frühstück geht es per Bus-Taxi hinein ins Hinterautal im Karwendel. Bereits die Taxifahrt bietet wunderschöne Ausblicke auf die junge Isar und wir entschließen uns, die Wanderung beim Isarursprung zu starten. Die schmalen Pfade zu den ersten von vielen weiteren Quellen sind idyllisch zwischen jungen Birken und Heidelbeer-Stauden gelegen, ein absolutes Naturjuwel. Das kristallklare Wasser, das aus den Hängen und dem Boden sprudelt, bevor es sich zu einem Rinnsal verbindet, lässt hier kaum vermuten, dass es einmal als stolzer Fluss durch München fließt und schließlich in die Donau mündet.

Wieder zurück am Hauptweg führt uns die flache Forststraße weiter zur Kastenalm. Von hier aus geht es nun bergauf, immer dem Wasserlauf entlang durch Wald- und Wiesenabschnitte, über Brücken und an Wasserfällen vorbei bis wir zur wunderschön gelegenen Hallerangeralm gelangen. Die Temperaturen sind heute auf über 30°C gestiegen, weshalb wir froh sind, nach der kürzeren Etappe den Tag auf der Halleranger Alm gemütlich ausklingen zu lassen.

Ein herzliches „Hallo“ von den Wirtsleuten Evi & Horst und ein leckeres Rösti mit Speck und ein Kaiserschmarrn lassen unser Wanderherz höher schlagen. Damit ist die Welt wieder in Ordnung!

Halleranger Alm „Ruhetag“ oder doch Sunntiger Spitze?

Ein nächtliches Gewitter in den Bergen muss man einmal erlebt haben, doch zum Glück ist am Morgen der Himmel wieder blau und die Sonne strahlt uns entgegen. Somit entschließen wir uns, auch am Ruhetag, ein paar Höhenmeter zu machen und starten die Tour auf die nahegelegene Sunntiger Spitze.

Der Weg führt hinauf durch die Latschen und an den Halleranger-Schaferl vorbei. Wir passieren das „Otto Melzer Denkmal“ und die feinsäuberlich aufgestapelten „Stoamandln“ auf dem Weg zum Gipfel. Der letzte Teil des Steiges erfordert Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Der Ausblick ist phänomenal und am Weg zurück dürfen wir in einem Tümpel eine Lurch-Familie beobachten, was für uns ein spannender und seltener Anblick ist. Der restliche Tag dient uns zum Entspannen auf der Sonnenterrasse bei Kaffee und Apfelstrudel, jedoch darf auch ein Besuch der hauseigenen Kapelle natürlich nicht fehlen. Die Alm ist seit 180 Jahren in Familienbesitz und die Wirtsleut‘ plaudern gern ein bisschen aus dem Nähkästchen über das Almleben und die bewegte Familiengeschichte.

Gemütliches Beisammensitzen und der Austausch von Geschichten und Neuigkeiten aus der Welt ist auf der Halleranger Alm Programm. Nach einem köstlichen Abendessen fallen wir müde und sehr zufrieden in unsere Betten.

Wanderin mit Blick auf felsiges Bergmassiv

Übers Lafatscherjoch nach Innsbruck

Für heute ist die Wetterprognose leider nicht so gut wie in den Tagen zuvor und somit wählen wir die leichtere Variante nach Hall, die uns auch vom Eurohike-Tourenguide empfohlen wurde.

Der Weg auf das Lafatscherjoch beginnt bald wieder steinig und steil, aber mittlerweile haben wir uns gut an solche Herausforderungen gewöhnt und meistern diese problemlos.

Auf einer Anhöhe Richtung Lafatscher-Kar dürfen wir erneut eine Gruppe von 13 Gämsen beobachten. In unmittelbarer Nähe des Weges entdecken wir auch eine Kreuzotter, die wir mit dem nötigen Respekt-Abstand bewundern.

Der optionale Weg durchs Halltal führt uns vorbei an einer alten Mine mit den Herrenhäusern und Knappenhäusl, einer langen Straße und dem Weißenbach entlang bis nach Hall. Von dort fahren wir mit dem Bus zum Bahnhof und mit dem Zug nach Innsbruck.

Zu Fuß erreichen wir in wenigen Minuten das Hotel Zach im Zentrum von Innsbruck. Nach einer wohltuenden Dusche spazieren wir in die Altstadt zum Goldenen Dachl und sind sehr glücklich und stolz das Ziel vom Tiroler Weg erreicht zu haben! Mit einem verdienten „Sieger-Schnitzel“ und einem kühlen Radler wird der persönliche Erfolg gebührend gefeiert.

Wanderin mit Bergblick im Karwendelgebirge
Enzian vor Bergkulisse

Fazit

Eine wunderschöne, aber auch anspruchsvolle Wander- und Trekkingwoche mit abwechslungsreichen Wegen und vielen wunderschönen, unvergesslichen Eindrücken geht zu Ende. Für Bergwanderer und Bergsteiger mit Erfahrung und guter Kondition ist die Tour gut machbar. Passende Ausrüstung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind Voraussetzung, gutes Wetter ist für die schwierigeren Passagen (Meilerhütte und Stempeljoch/Hafelekar) unverzichtbar. Schöne Landschaft, faszinierende Natur und atemberaubende Bergwelt, Flora und Fauna lassen keine Wünsche offen.

Für geübte Bergsteiger und Naturliebhaber ist die Tour zu 100% empfehlenswert!

Mein Lieblingsplatz

Nun sitze ich hier auf der Terrasse der Halleranger Alm im Schaukelstuhl und blicke zu der kleinen Kapelle auf dem Hügel direkt vor mir. Das wunderschöne Bergpanorama im Hintergrund lässt mich staunen und ich verspüre pure Lebensfreude. In einer der steilen Felswände entdecke ich einige Kletterer, auf der Blumenwiese vor mir ist das leise Summen der Bienen zu hören. Um mich herum ist es still, keine Autos, keine Menschen – nur ich und die Natur. In diesem Moment bin ich ganz bei mir, fühle mich frei und doch wohlbehütet. Gerne möchte ich meinen Lieblingsplatz mit Ihnen teilen.

Wanderin in Holz-Liegestuhl mit Blick auf Berge
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