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Küstenwandern an der Algarve

Claudia entdeckt das traumhafte Portugal
Zwei Wanderinnen stoßen am Strand an

Am liebsten wandere ich ja eigentlich in den Bergen. Aber warum nicht einmal etwas anderes ausprobieren? Küstenwandern an der Algarve, das klingt doch super! Und ein bisschen Sonne und Meer tut sicherlich gut nach diesem langen und verregneten Winter, der einfach nicht aufhören will.

Zwei Wanderinnen stoßen am Strand an

Die Algarve ist nicht ohne Grund die beliebteste Urlaubsregion Portugals – ein Postkartenmotiv nach dem anderen. Der Westen ist wild und ungezähmt, der Osten einfach traumhaft schön mit kilometerlangen einsamen Sandstränden. Trotz der vielen Urlauber gibt es Wanderwege, auf denen man fast allein unterwegs ist.

Eigentlich kann man das ganze Jahr über an der Algarve wandern. Da man jedoch fast auf der gesamten Strecke der prallen Sonne ausgesetzt ist, sind die Sommermonate sicherlich zu heiß. Für alle, die dem kalten Winter entfliehen wollen, sind die milden Temperaturen an der Algarve eine wahre Wohltat: Man kann ganz wunderbar schon ab Januar wandern. Die schönsten Monate sind aber wahrscheinlich von März bis Mai, da ist es noch nicht zu heiß und die gesamte Landschaft steht in voller Blüte.

Faro, wir kommen!

Bereits beim Anflug nach Faro hat man einen fantastischen Ausblick auf die spektakuläre und abwechslungsreiche Küste, die aus zwei recht unterschiedlichen Abschnitten besteht. Die Region im Westen von Sagres bis nach Faro, die sogenannte „Felsalgarve“, ist geprägt von zerklüfteten hohen Steilküsten mit bizarren Formationen aus gelb-roten Kalk- und Sandsteinfelsen, weiten Dünenlandschaften und versteckten Buchten. Ab Faro bis Tavira bezeichnet man die Küste als „Sand-Algarve“: herrliche kilometerlange Sandstrände, weitläufige Lagunenlandschaften, der riesige und beeindruckende Naturpark „Ria Formosa“, bestehend aus Sanddünen und Landzungen, Watt- und Marschlandschaft und dem Mündungsgebiet zahlreicher kleiner Flüsse.

Gleich zu Beginn der Tour genießt man den Luxus, drei Nächte in Lagos zu verbringen. Einfach einmal ankommen, eingewöhnen und nicht gleich wieder Koffer packen müssen - ein ganz wunderbarer Einstieg in die Wanderreise. Auch im Hotel Marina Rio, das von einer Österreicherin mit viel Liebe zum Detail geführt wird, fühlt man sich richtig wohl. Die Lage des Hotels ist ideal, mit fantastischem Blick auf den Yachthafen und nur wenige Gehminuten vom historischen Zentrum entfernt. Das Frühstücksbuffet ist ausgezeichnet, ein Pool am Dach des Hotels lädt nach den Wanderungen auf Abkühlung und Entspannung ein und bietet einen wunderbaren Rundumblick auf den Hafen und die Stadt.

Empfangshalle des Hotel Marina Rio

Das traumhafte Lagos

Lagos ist wohl einer der schönsten Küstenorte der Algarve. Eine uralte Hafenstadt mit mediterranem Flair, buntem Treiben am Hafen und vielen wunderschönen Sandstränden in Zentrumsnähe. Es gibt zahlreiche Cafés, eine Reihe von empfehlenswerten Restaurants mit lokaler, ausgezeichneter Küche, wo es hervorragende portugiesische Fischspezialitäten zur Auswahl gibt. Die vielen kleinen Geschäfte laden zum Bummeln und Einkaufen ein.

Kirche in Lagos

Wandern an den ersten drei Tagen

Die ersten drei Wanderetappen führen entlang der beeindruckenden Felsküste. Gleich am ersten Tag holt uns der sympathische Richie, gebürtiger Brite, mit dem Eurohike Bus vom Hotel ab und bringt uns in die Nähe von Sagres, dem westlichsten Punkt Europas. Der Küsten- und Klippenweg des Fishermen’s Trail führt uns durch zahlreiche kleine, abgelegene Buchten, entlang von felsigen und sandigen Klippenwegen und über weite einsame Plateaus. Die Anstiege auf die Klippen und Hochflächen werden immer mit fantastischen Aussichten belohnt, ein Fotohotspot jagt den nächsten!

Hiker on the beach of Martinhal

Die Hauptstadt der Algarve genießen

Ab jetzt wird’s flach! Unsere Beine sind ein bisschen müde, die ersten drei Etappen waren doch etwas anspruchsvoller. Umso mehr genießen wir die kurze Etappe nach Faro, wir wandern in der Ebene durch den berühmten Nationalpark „Ria Formosa“, auf eigens angelegten Holzplankenwegen, die zum Schutz der Vegetation errichtet wurden. Diese einzigartige Lagunenlandschaft ist beeindruckend, wir bewundern Wasservögel aller Art, bis wir schließlich den „Praia de Faro“ erreichen, wo wir bei einem kühlen Sagres-Bier in der beliebten Wax Bar das Treiben am Strand und die unzähligen Kitesurfer beobachten, die hier beste Bedingungen vorfinden.

Heute genug gewandert! Wir entscheiden uns für die Busfahrt nach Faro, damit uns mehr Zeit für die Hauptstadt der Algarve bleibt. Das Hotel liegt direkt am kleinen Yachthafen mit Blick auf die Lagune und die vorgelagerten Inseln, das Zentrum befindet sich gleich direkt neben dem Hotel. Faro wird von vielen Urlaubern meist links liegen gelassen und dient nur zur An- und Abreise. Dabei hat Faro wirklich viel zu bieten und ist eine sehr sympathische, erfrischend unaufgeregte Stadt, die uns auf Anhieb gefällt.

Der Glockenturm der Kathedrale ist wohl die beste Adresse für einen wunderschönen Rundum-Blick über die Stadt, die Lagune und das dahinterliegende Meer. Wir sind fasziniert von den vielen Storchennestern, die überall in der Stadt verteilt sind. Wir hatten vor der Reise eine Zusatznacht in Faro gebucht und nicht bereut. Ein Bootsausflug auf eine der Inseln, die sich auf der anderen Seite der Lagune befinden, ist absolut empfehlenswert. Mit einem Hop-On-Hopp-Off-Ticket kann man entspannt alle Inseln besuchen. Wir waren auf der „verlassenen Insel“ Ilha Deserta und haben einen Nachmittag Entspannung pur genossen: weitläufige Dünen, wunderschöne Sandstrände und ein super Restaurant, das ausgezeichneten Fisch serviert.

Mit dem Zug nach Fuzeta

Heute bringt uns die Nostalgiebahn nach Fuzeta. Die Strecke von Faro nach Fuzeta gilt als eine der schönsten Abschnitte auf der „Linha do Algarve“, der Hauptstrecke der Algarve. Fuzeta ist ein hübscher, kleiner und sehr traditioneller Fischerort direkt in der Lagune und im Nationalpark Ria Formosa. Wir wandern an den Salzbecken vorbei und können sogar ein paar Flamingos beobachten! Im Hinterland reihen sich die Zitronen- und Orangenbäume – ein herrlicher Duft. Eine ältere Dame, die gerade ihren Garten pflegt, beschenkt uns sogar mit ein paar riesigen, frischen Zitronen, sehr rührend!

An dieser Stelle sei die Gastfreundlichkeit hier an der Algarve erwähnt, die Menschen sind besonders freundlich und immer zu einem Späßchen aufgelegt, das freut einen Urlaubsgast natürlich umso mehr.

Ein Höhepunkt an diesem Tag ist die Fahrt mit der Bummelbahn auf die „Ilha de Tavira“ und die 5 km lange Wanderung auf dem fast menschenleeren wunderschönen Sandstrand. Da muss man sich einfach die Wanderschuhe ausziehen und barfuß laufen, ein herrliches und befreiendes Gefühl! Wir sammeln riesige Jakobsmuscheln, die zahlreich an den Strand gespült werden. Das Meer ist türkisblau und obwohl die Temperaturen des Atlantiks bekannterweise nie wirklich über 20 Grad liegen, wagen wir einen Sprung ins Meer. Wir sind ziemlich erhitzt von der Wanderung und das kalte Wasser prickelt angenehm auf der Haut, ein erfrischendes Gefühl!

Ein Highlight auf der zweiten Wanderung ist auf jeden Fall die berühmte Ponta da Piedade, ein von zerklüfteten Felsen und ausgewaschenen gelb-roten Sandsteinklippen gebildetes Kap. Wir wandern auf kilometerlangen Holzstegen vorbei an karibikähnlichen Buchten mit türkisblauem Meer, trotz der vielen Touristen ein Traum!

Ein spektakulärer Küstenabschnitt, vorbei an Leuchttürmen, Felslöchern, Karst-Formationen und zahlreichen Badebuchten erwartet uns auf der Etappe nach Albufeira. Nach dem beliebten und quirligen Küstenstädtchen Carvoeiro wandern wir auf einem traumhaften Holzpanoramaweg, genießen fantastische Ausblicke auf die Küste und das Meer und beenden unsere Tagesetappe an einem der wohl schönsten Strände der Welt, die Praia da Marinha, welchen wir durch eine Treppe bergab erreichen und unseren Tag ausklingen lassen, bevor wir per Transfer in das belebte Albufeira gebracht werden.

Weiter nach Tavira

Die Fähre bringt uns ins Zentrum von Tavira, wo wir noch die letzten beiden Nächte in dem zentralen Hotel Maria Nova Lounge Hotel verbringen. Tavira ist sicher einer der reizendsten Orte an der Algarve, ideal für erholungssuchende wie auch aktive Urlaubsgäste. Wir schlendern durch die hübschen weißgepflasterten Straßen und Gässchen, schreiten über die alte Römerbrücke und erklimmen die Festung mit ihrem wunderbaren Blumengarten. Die letzte Wanderung führt meist am Strand entlang, durch Pinienwälder bis an die spanische Grenze. Von der hübschen Kleinstadt Vila Real de Santo António geht es mit der Bahn zurück nach Tavira. Die Zugfahrt ist noch ein abschließendes Highlight: Orangen- und Zitronenplantagen soweit das Auge reicht, riesige Salzbecken mit tausenden von Flamingos und dann noch die Einfahrt nach Tavira, bei der man einen herrlichen Blick auf die Festung und die Altstadt genießen kann.

Wanderin an der Brücke zur Ilha de Tavira

Fazit

Noch einmal lassen wir uns in einem fantastischen Restaurant bei der Römerbrücke mit dem berühmten Nationalgericht „Bacalhau“ verwöhnen und blicken zurück auf eine fantastische und sehr abwechslungsreiche Wanderreise mit Eurohike, entlang der Küste der Algarve von West bis Ost mit den schönsten Abschnitten und spektakulärsten Panoramen bei sommerlichen Temperaturen im April. Wie gerne würden wir noch hierbleiben und weiterwandern … Portugal, wir kommen wieder!

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